Der FC Bitburg ist neu in der Oberliga. Nun beginnt die Saison, mit vielen Herausforderungen. Wir haben mit den Verantwortlichen gesprochen, was auf sie alles zukommt.
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Es sei es wert, sagt Andreas Neuerburg am Telefon. Er telefoniere viel, meistens im Auto, sagt Neuerburg. Da habe er Zeit und könne eh nicht viel anderes machen, außer Autofahren natürlich.
Neuerburg ist Geschäftsführer des FC Bitburg und er hat kurz vor dem Saisonauftakt der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar jede Menge zu tun. Nach dem furiosen Meisterschaftsendspurt in der Rheinlandliga surfen die Bitburger auf einer Euphoriewelle. Diesen Schwung wollen sie mit in die Oberliga nehmen. Das Ziel haben die Verantwortlichen klar definiert: Klassenerhalt. Dafür wird gerade einiges zurechtgerückt.
Fußball global und die Auswirkungen auf den FC Bitburg
Für viele Menschen ist Fußball eine Art Ersatzreligion. Das Spiel wird immer größer, Länder wie Saudi-Arabien geben viel Geld aus, um im Fußball eine gewichtige Rolle zu spielen. Dieses globale Fußballbusiness mit seinen Geschäftspraktiken, seinen Regeln und Mechanismen macht vor Vereinen wie in Bitburg, Trier oder Ludwigshafen nicht Halt. Egal ob mit hohen Summen hantiert oder ehrenamtlich angepackt wird.
Seit fünf, sechs Wochen habe er keinen freien Tag mehr gehabt, sagt Neuerburg. Aber das sei auch gerade nicht so wichtig. Es mache vor allem Spaß. Rund um den FC Bitburg entwickelt sich gerade eine Infrastruktur, die für die Ansprüche der Oberliga geeignet sein muss.
Da ist zum Beispiel das Stadion. Wo man in der Rheinlandliga vor ein paar hundert Zuschauern gespielt hat, werden sich am 2. Spieltag mehrere tausend Zuschauer versammeln. Es gastiert am Mittwoch, 2. August, Eintracht Trier im Stadion Ost.
Eintracht Trier gastiert beim FC Bitburg
Die Eintracht ist das Aushängeschild des regionalen Fußballs. Lange spielte der SVE in der Regionalliga, stand kurz vor der Tür zur 3. Liga. Ähnlich wie beim FC Bitburg setzte ein Prozess ein, den man als Niedergang bezeichnen kann. Für Bitburg endete dieser in der A-Klasse, Trier fand sich plötzlich in der Oberliga wieder. Und nach rund 48 Jahren treffen beide Vereine in einem Punktspiel wieder aufeinander.
Bitburg in der Oberliga
Der Verein entwickle sich weiter, sagt Walter Neuerburg, erster Vorsitzender des Vereins. Walter und Andreas Neuerburg sind Vater und Sohn, beide sind sehr eng mit dem FC Bitburg verbunden. Während Andreas sich gemeinsam mit Trainer Fabian Ewertz um die Kaderplanung kümmert, organisiert Walter Neuerburg die Abläufe im Hintergrund. Bier und Stadionwurst verkaufen sich nicht von alleine. Die Waren müssen eingekauft werden, Helfer müssen gefunden werden, die Getränke und Stadionwurst verkaufen. Und dann ist da noch der Kartenvorverkauf.
Gegen Trier könnten sie wahrscheinlich zehnmal mehr Karten verkaufen als sie haben, sagt Walter Neuerburg. Mit dem Aufstieg in die Oberliga spiele man sportlich zwar nur eine Klasse höher, aber vom Aufwand und der Organisation seien es gefühlt zwei Klassen mehr geworden, sagt Andreas Neuerburg.
FC Bitburg gastiert in Worms
Die beiden Neuerburgs freuen sich, wenn es am Freitag, 28. Juli, endlich losgehe. Zum Auftakt gastiert der Aufsteiger aus Bitburg beim Absteiger Wormatia Worms. Für Fabian Ewertz, Trainer des FC Bitburg, eine knüppelharte, aber willkommene Aufgabe. Bitburgs Trainer rechnet sich schon Chancen aus gegen die Wormatia. Der Gastgeber sei vielleicht noch nicht so gefestigt, weil es in der Sommerpause zahlreiche Neuverpflichtungen gegeben habe, sagt Ewertz. Das steht im Kontrast zum FC Bitburg. Er arbeite mit einigen der Jungs bereits seit der A-Klasse zusammen, sagt der Trainer.
Flutlicht, ein gut gefülltes Stadion, der Traditionsverein aus Worms, dafür lohne sich die ganze Arbeit und da müssten nun alle mitziehen, sagt Andreas Neuerburg und telefoniert weiter.